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@Bild Oktober #Zell

„Prangertag“ ist und bleibt kirchliche Tradition in Zell

An dem Tag kommt der Herrgott in die Straßen

Was ist noch Besonderes an Fronleichnam und der dazugehörigen Prozession oder Prangertag wie er bei uns heißt? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die mit dem Anlass dieses katholischen Brauchs nicht mehr viel anfangen können. Gut, es ist ein arbeitsfreier Tag, zumindest hier in Bayern. Schaut man nach Zell, verzaubert dieser Festakt dennoch wie eh und je.

Auch wenn die Wettervorhersagen nicht rosig waren, die Vorfreude war spürbar und man bereitete für den Umgang vor, denn schließlich begleitet man den Herrgott auch bei Wind und Regen in die Straßen. Am Donnerstag in aller Frühe galt diesem kirchlichen Hochfest traditionell der Weckruf. Die Schützen des Schützenverein Lobenstein aus Zell ließen es krachen und begrüßten diesen festlichen Tag mit Salutschüssen. Diese Ehrbezeugung des Schützenvereins gibt es seit Jahren und ist Brauchtum, denn schließlich ist es kein stiller Feiertag, sondern ein feierliches Hochfest – das Fest des Leibes und Blutes Christi.

Nach dem Kirchenzug zelebrierte Pfarrer Tinu Nedumbakaran in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt die würdige Messe und sprach in seiner Predigt: „Das größte Wunder ist die Eucharistie. Das heutige Fest des Leibes und Blutes Christi, zeigt uns, dass das Brot zu Leib Jesu wird, somit ist Jesus lebendig und gegenwärtig.

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Warum aber Brot? Weil es ein Grundnahrungsmittel ist. Jesus möchte unser Grundnahrungsmittel sein. Jesus ist somit unsere Lebensmitte. Und warum Wein als Blut Christi? In der Bibel hört man, dass Wein ein Zeichen für Freude ist. Jesus hätte auch Wasser nehmen können, aber er nahm Wein. Denn Jesus will Ursprung unserer Freude sein. Er will uns durch die Eucharistie zeigen, dass er in Freud und Leid bei uns ist.

Obwohl die Fronleichnamsprozession am frühen Morgen offiziell abgesagt wurde, entschied man sich dennoch das Allerheiligste, betend ein kurzes Stück durch das Dorf zu tragen. Besonders für diejenigen, die sich im Vorfeld schon über den Lärm der Böller beschwerten und die vom Fenster die Prozession beobachteten, wurde gebetet. Zurück in der Pfarrkirche trug der Geistliche am Altar das Evangelium und die Fürbitten vor und spendete mit der Monstranz den Abschlusssegen.

Mesnerin Lieselotte Schwarzfischer bedankte sich stellvertretend bei allen Verantwortlichen für das gute Gelingen, trotz der kurzfristigen, wetterbedingten Umplanungen. Ein besonderer Dank galt Organistin Sigrid Rothhammer und Pfarrgemeinderatssprecher Josef Fuchs für die Bemühungen. Danach spielte die Zeller Blaskapelle die Vereine zum Gasthaus Schwarzfischer zum gemeinsamen Mittagessen, wo man neben der normalen Speisekarte auch traditionell Bratwürste essen konnte.

In Martinsneukirchen zelebrierte Pfarrer Josef Amberger den Festgottesdienst. Leider fand keine Prozession statt, deshalb betete man das Evangelium und die Fürbitten dazu, quasi „einen Altar“, im Kircheninneren. Im Anschluss bewirtete der Schützenverein Hubertus Schillertswiesen im vollen Gemeindehaus Martinsneukirchen, alle Vereine und Besucher.

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