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@Bild Oktober #Zell

Brauchtum und Kirche

„Gott wohnt bei uns, deshalb können wir Kirchweih feiern“

Die Zeller Jugend pflegt das Brauchtum der Kirchweih in Zell und lässt diese Tradition auch nicht fallen. So feierte man das ganze Wochenende rund um den dritten Sonntag im Oktober, passend zum Allerweltskirta, in ganz Zell den alljährlichen Kirta. Bereits am Freitag machten sich die Burschen auf zum Schlagen und Holen des Kirtabaumes.

Nach der nächtlichen Baumwache, schnitzten und verzierten die Mitglieder der KLJB am Samstagvormittag den Baum. Auch die eingeschnitzte Burg Lobenstein, das Wahrzeichen des Dorfes, ziert die Fichte. Währenddessen war es die Aufgabe der Kirtadearndln, sich um die Kränze zu kümmern. Auch die blau-weißen Bänder durften nicht fehlen. Mit vereinten Kräften wurde der 32 Meter lange Kirtabaum, der vom „Gasthof zur Post“ gestiftet wurde, am Nachmittag in die Senkrechte gebracht. Zimmerer Ludwig Wagner übernahm dazu das Kommando.

Etliche Zuschauer, darunter viele Kinder verfolgten das Spektakel bei bewölktem aber trockenen Wetter. Nach dem Ruf der Kirtaburschen „Wer hod Kirta“, verteilten die Kirtadearndl ihre selbstgebackenen Küchl und auch Kuchen wie Gebäckstücke unter den Anwesenden. Auch ein Bier nach getaner Arbeit war den Helfern vergönnt. Mit dem prächtigem Kirtabaum in der Dorfmitte am Feuerwehrhaus war somit weithin sichtbar, dass in Zell die Kirchweih gebührend gefeiert wird.

Die Feierlichkeiten schlossen sich am Abend im Gasthof zur Post, bei Familie Fuchs an. In schönster Tracht hatte die Jugend zum Kirtatanz geladen und Alleinunterhalter Andreas Krautbauer spielte dazu zünftig auf. Beim sonntäglichen Kirchweihgottesdienst predigte Pfarrer Tinu Nedumbakaran über den Weihetag und über die Gläubigen, die die lebendigen Steine der Pfarrkirche seien.

Wobei die große Zeller Kirche nicht mal halb voll war, verdeutlichte der Geistliche, wie wichtig es für den Gedenktag der Kirche sei, dass sich Menschen für die Kirche einsetzen. Angefangen vom Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltungen und allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. „Denn das Gotteshaus ist unser Zentrum und der Glaube ist unsere Richtung. Gott wohnt bei uns, daran erinnert uns Kirchweih“, so Pfarrer Tinu.

Wenn es in einem Dorf noch zwei Wirtshäuser gibt, wird auch jedes in den Zeller Kirta miteingebunden. Darum ging es am Sonntagmittag zum Gasthaus Schwarzfischer, wo bereits der bekannte Bratenduft aus der Küche zum Mittagstisch lockte. Neben der normalen Speisekarte, konnten auch Gänse oder Enten als Gerichte vorbestellt werden. Am Montag, beim Nachkirta, kam man erneut zusammen um beim Mittagessen und später beim Kirtaausklang das Feierwochende bei der Wirtsfamilie Schwarzfischer ausklingen zu lassen.