Das kleine Osterlicht als Zeichen der Hoffnung - Jesus lebt!
Traditionell beginnt der Höhepunkt im Kirchenjahr, der Festgottesdienst zur Osternacht am Karsamstag Abend, in völliger Dunkelheit und Stille. Ostern gilt als der höchste Feiertag im christlichen Jahr – es ist sogar wichtiger als Weihnachten. In der Nacht der Nächte, brannte das Osterfeuer vor der Zeller Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, dass von Kirchenpfleger Johann Bräu vorbereitet wurde. Pfarrer Tinu Nedumbakaran zelebrierte die Messe und segnete das Feuer um danach die Osterkerze daran zu entzünden.
15 Ministranten, die Mesnerin Lieselotte Schwarzfischer, der Mesner Josef Fink, Kirchenpflegerin Maria Thiel, Pastoralreferent Thomas Probst und Pfarrer Tinu zogen in die dunkle Pfarrkirche ein. Die einzige Lichtquelle in der Kirche, war die Flamme der Osterkerze, die wie eine leuchtende Säule voranging. Sodann konnte das Licht der Zeller Osterkerze an die Osterkerzen aus Martinsneukirchen, Beucherling und durch die Ministranten an jeden Einzelnen weitergegeben werden. Das ganze Gotteshaus tauchte so in warmen Kerzenschein. Das kleine Osterlicht für jeden Gottesdienstbesucher verkaufte der Pfarrgemeinderat Zell dazu bereits vor der Messe am Eingang.
Nach dem feierlichen Osterlob, das Exsultet, dass nur einmal im Jahr in der Osternacht gesungen wird, hörte man Lesungen aus dem Alten Testament, gefolgt vom Gloria und Evangelium – alles nur bei Kerzenschein. Im Anschluss ertönte die seit Donnerstagabend stumme Orgel und auch alle Glocken läuteten wieder. Die ganze Kirche erhellte sich zu den Kerzen und Geläut zum ehrwürdigen Gesang des Kirchenchor Zell.
Das „Heilige Grab“, dass sich am rechten Seitenaltar befindet, war leer, denn Jesus ist auferstanden – Jesus lebt. Lag am Karfreitag noch die Jesusfigur im Grab, war in der Osternacht ein weißes Tuch davor mit roten Rosen darauf. Der Lobpreis auf das Licht - Jesu Sieg über den Tod. Ein herzerwärmender Eindruck mit einem einmaligen Ambiente nach langer Stille, Traurigkeit und Dunkelheit, dass auch die Zeller Kommunionkinder beeindruckte.
Pfarrer Tinu ging in der folgenden Predigt auf „Gefangenschaft und Freiheit“ ein und spannte den Bogen zum Evangelium aus dem Buch Exodus. Die Geschichte des Auszug Israels aus Ägypten und dem wunderhaften Durchzug durch das Schilfmeer zeigt, wie Gott am Werk ist, um die Welt zu retten.
Auch hier geht eine Säule aus Feuer dem Volk Israel voran und geleitet es in eine neue Existenz. „In der Osternacht durchbrechen wir die Gefangenschaft mit einem Paukenschlag in die Freiheit“, so der Geistliche.
Im Anschluss war die Segnung des Weihwassers und die Erneuerung des Taufbekenntnisses von allen. Ebenso wurden die mitgebrachten Speisen in ihren Körben, am linken Seitenaltar, gesegnet. Nach dem Hochamt warteten beim Ausgang der Kirche die Ministranten mit gesegneten Eiern auf die Kirchenbesucher und wünschten ein gesegnetes Osterfest.